Prof. Dr. Matthias Brzoska verabschiedet sich aus Vorstand

Prof. Dr. Matthias Brzoska gibt seine Vorstandstätigkeit beim Kulturkreis auf, weil er einen Lehrauftrag einer Universität in Texas, U.S.A., angenommen hat. Der Vorsitzende, Wolfram Brecht, verabschiedet ihn am 13. Februar 2022 im Rahmen seines letzten Sonntagskonzertes mit Prof. Svetlin Roussev, Violinist, das er noch organisiert hat, mit folgenden Worten:

Rede in der Konzertpause zum Abschied von Prof. Dr. Matthias Brzoska aus dem Vorstand (13. Februar 2022)

Lieber Herr Brzoska, bitte geben Sie mir als Vorsitzendem des KKH ein paar Minuten, bevor wir wieder in die Musik einsteigen. Sie haben erklärt, im Vorstand nicht weiter mitzuwirken, weil Sie auf dem Wege ins Ausland sind. Ihr eigentlich letztes Konzert, das Sie und ich vorgesehen und organisiert hatten, nämlich das Symphoniekonzert am 13. März, muss leider ausfallen und auf Frühjahr 2023 verschoben werden. Der Grund: das mehr als 100 Personen starke Orchester hat abgesagt u.a. weil es Corona bedingt zu wenig üben konnte. Dass ist also heute Ihr letzter – und wie man sieht: hochgeschätzter – Konzertauftritt, den ich gerne zum Anlass nehme zu verdeutlichen, wie sehr der Kulturkreis von Ihrer Sach- und Fachkompetenz profitiert hat und geprägt worden ist. Dazu aber gleich mehr.

Lieber Herr Brzoska, um den Wert und die Wirkung Ihres Einsatzes für den Verein zu verstehen, erlauben Sie mir zunächst ein paar Worte zu Ihrem Werdegang: Sie waren und sind kein Hobbyveranstalter, wie manche meinen, sondern sind ein absoluter Profi. Sie sind seit Ihrem Studium als Dramaturg tätig und lehren seit Jahrzehnten Musiktheater- und Konzertdramaturgie. Sie haben mit allen bekannten Regisseuren, wie Berghaus, Zadek, Kupfer, Neuenfels, Friedrich, Krämer, zusammengearbeitet und natürlich auch Konzertreihen organisiert. Vielleicht verraten Sie uns, wohin die Reise gehen wird. Ihre letzte Meldung war: Texas in den U.S.A. Ich kann hier nicht alle Ihre wertvollen und hochdekorierten Mitgliedschaften und Projekte aufzählen. Das würde den zeitlichen Rahmen heute total sprängen. Erwähnt sei aber wenigstens Ihre ehrenvolle Mitgliedschaft in der Akademie der Wissenschaften und Künste des Landes. Ansonsten darf ich das geneigte Publikum auf Ihre persönliche sehr aussagekräftige Website verweisen.

Ihre hervorragenden Verbindungen und Netzwerke und die 1a-Qualität Ihrer Expertise waren der Grund, warum der Kulturkreis für Ihre Zusage dankbar war und ist, sich für den Kulturkreis zu engagieren. Ihre Konzertreihe der Sonntagskonzerte ist äußerst erfolgreich und ein profilgebender und essentieller Bestandteil der Kulturkreisaktivitäten. Nach Ihrer Berufung stieg die Zahl der Konzertabonnenten sprunghaft an. Die Konzerte waren und sind äußerst beliebt und immer gut besucht. Sie haben es verstanden, nicht nur Spitzenqualität an Musikern zu engagieren, sondern auch – so auch heute wieder – interessante Hintergründe aufzuzeigen und gute und auch amüsante Geschichten zum Besten zu geben und – ganz wichtig – Musiker, Komponisten und Musikdarbietungen – auch für den Laien verständlich – musikwissenschaftlich einzuordnen. Sie haben sich von Corona 2020 nicht beeindrucken lassen und sehr schnell zu Beginn der Pandemie das LivestreamingAngebot eingeführt, was eine digitale Fortsetzung der Konzerte ermöglichte, die sonst vollständig zum Erliegen gekommen wären. Sie haben sich außerdem verdient gemacht, mit der Präsentation von jungen Ensembles und Musikern den exzellenten musikalischen Nachwuchs bekannt zu machen und ihn vor dem Start einer internationalen Karriere hier in Hösel zu präsentieren. In diesem Zusammenhang darf ich Ihre verehrte Gattin, Frau Prof. Dr. Schmierer, erwähnen, die ebenfalls wertvolle Beiträge für den Kulturkreis geliefert hat. Ihnen, liebe Frau Schmierer, dafür ganz herzlichen Dank. Sie beide sind salopp gesagt ein dream team. Das ist ein Applaus wert. Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass Herr Thomas Bothmann, zur Zeit Mitglied im Beirat, bereits die nächste Staffel der Sonntagskonzerte organisiert hat (s. Homepage), ein sehr attraktives Angebot. Ich wünsche ihm und Ihnen, lieber Herr Bothmann, dafür eine ebenso gute Hand und viel Erfolg.

Lieber Herr Brzoska, Sie haben sich um den Kulturkreis, dessen Angebote und Bild in der Öffentlichkeit große Verdienste erworben. Sie sind jederzeit herzlich willkommen, in Präsenz oder digital bei uns zu sein. Wir werden Sie und Ihre Gattin am 19. Februar noch in einer persönlichen Runde bei einem gemeinsamen Essen verabschieden. Ihnen, lieber Herr Brzoska, danke ich – auch im Namen von Vorstand und Beirat – noch einmal sehr herzlich für Ihre wertvollen und hochgeschätzten Beiträge zum regional und überregional anerkannten Profil des KKH.  (Übergabe Wein an Herrn Brzoska und Blumenstrauß an seine Frau). Dem Publikum hier im Oktogon und an den Bildschirmen danke ich für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit. Nun zum weiteren Kunstgenuss. Lieber Herr Brzoska, Sie haben wieder die Bühne.

Wolfram Brecht

Vorsitzender des Kulturkreises Hösel e.V.