Besuch „Park der Sinne“

Ein alter Bauernhof inmitten von Sonnenblumenfeldern. Jetzt, im Herbst, sieht man bunte Farbtupfer von Wildkräutern und -blumen zwischen den fast verblühten Sonnenblumen. Ab und zu ragen übermann große schwarze Skulpturen hervor.Wir parken und gehen um die Gebäude herum. Ein neues Bild öffnet sich. Wir sehen Grasflächen, alte Bäume, Stühle, Bänke, einen Imbisspavillon, und immer wieder Skulpturen, große Figuren und weitere Kunstelemente weit verstreut auf dem Gelände.

Wir sind angekommen im „Park der Sinne“ im Norden von Kaarst und freuen uns auf eine Führung mit Gastgeber Helge Achenbach und auf Begegnungen mit Künstlern, die hier auf dem Hof leben und auf Unterstützung angewiesen und förderwürdig sind.

Es werden wunderbare 1 ½ Stunden. Helge Achenbach führt uns in die Scheune, in der fast ausschließlich Jem Koko Bi von Cote D’Ivoire arbeitet. Er bearbeitet meterlange Holzstücke mit der Motorsäge, bevor er beginnt, die Kreationen herauszuarbeiten.

Internationale Bedeutung erhielt seine Arbeit mit einer Gruppe verdorrter Olivenbäume, die von einer Gruppe kleiner Skulpturen umringt wird. Er ergreift mit seiner Kunst Partei für den Erhalt der Natur.

Wir finden in der Scheune außerdem beeindruckende Bilder der Ukrainerin Yuliia Balabukha. Sie lebt noch nicht lange in Kaarst und arbeitet mit ihrer Kunst ihre Erinnerungen an die Geschehnisse in ihrer Heimat auf.

Helge Achenbach führt uns in den nächsten großen Raum, in dem wir Carsten Fock treffen. Er ist gern bereit, mit uns über seine Arbeiten, seine Techniken und künstlerischen Erfahrungen zu sprechen. Wir halten uns lange in diesem Raum auf, und es entwickeln sich lange und intensive Gespräche.

Dann gehts hinaus ins Gelände. Wir gehen auf die Rückseite des Gebäudes und treffen dort auf die Skulpturen von Armin Baumgarten. Auch ihn treffen wir im Gespräch mit anderen Besuchern und nehmen wie selbstverständlich daran teil. Auch hier gelten eine große Unbefangenheit und Offenheit.

Die Gruppe teilt sich nun auf, man geht allein oder in kleinen Gruppen noch einmal durch den Park, sammelt und intensiviert die mannigfachen Eindrücke und nimmt diese besondere Stimmung auf, die sich aus der Mischung von Natur, Kunst und Ruhe ergibt.

Natürlich darf nach einem derartigen Nachmittag Speis und Trank nicht fehlen.

Man hat für uns einen Imbiss aus Rosmarinkartoffeln und Würstchen vom Grill mit Salat vorbereitet. Es schmeckt wunderbar in dieser herrlichen Herbstluft, und nach und nach tritt jeder für sich den Heimweg an.

Helge Achenbach und seine Freunde haben mit diesem Kulturzentrum einen Ort des Friedens, der Kontemplation und des Wohlbefindens geschaffen. Die Künstlerinnen und Künstler, von denen einige in den Tönishöfen leben und arbeiten, geben mit ihren Skulpturen und Bildern den Rahmen für ein besonderes Kulturerlebnis.

Ich denke, jeder für sich hat sich vorgenommen, noch einmal mit Freunden oder Familie an diesen Ort zurückzukehren.

Annemarie Bollue

Park der Sinne

www.park-der-sinne.com

Culture without Borders e.V., Tönishöfe 1, 41564 Kaarst